Claus Becker, Leiter der Klinik für Biokinematik, im Interview

Warum Barfußgehen gesund ist und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates vorbeugen kann, beantwortet Claus Becker, Leiter der Klinik für Biokinematik.

leguano: Herr Becker, lassen Sie uns erst klären: Was ist Biokinematik?

Becker: Die Biokinematik beschäftigt sich mit der Untersuchung und Behandlung von chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Unter Einbezug von Erkenntnissen aus der Medizin, Biologie, Mathematik und der Bewegungslehre erkennt die Biokinematik vorherrschende Ungleichgewichte im Körper und behandelt diese durch spezielle Maßnahmen aus der Biokinematik.
Die Ursache solcher Beschwerdebilder ist vielfältig. Zum einen lassen sich Ungleichgewichte durch unsere einseitigen Lebensgewohnheiten wie z.B. andauerndes Sitzen und einseitige Bewegung erklären. Zum anderen können Unfälle für muskuläre Dysbalancen verantwortlich sein. Mit Hilfe von manuellen Techniken und speziellen Übungen werden gestörte Bewegungsbahnen reguliert. So können z.B. Gelenkschmerzen und Bandscheibenvorfälle ohne Operation therapiert werden.

leguano: Was sind die typischen Beschwerden? Wie lange ist in der Regel die Behandlungsdauer?

Becker: Menschen mit den unterschiedlichsten Beschwerdebildern kommen in unsere Klinik. Am Häufigsten suchen uns Patienten mit Bandscheibenvorfällen, Gelenkschmerzen oder Rückenbeschwerden auf. Aber auch Menschen mit Migräne und mit unterschiedlichen Schmerzbildern finden in unserer Klinik eine Therapiemöglichkeit.

Die Behandlungsdauer kann von Patient zu Patient variieren. Für uns hat jeder Patient eine ganz eigene Körpergeschichte und somit ein ganz individuelles Beschwerdebild. Deshalb wird jeder Patient individuell therapiert – in unserer Klinik gibt es kein Schubladendenken. Das hat zur Folge, dass auch die Behandlungsdauer variiert.  Eine Therapie kann sich von einer Behandlung bis zu mehreren Behandlungen erstrecken.

leguano: Weshalb ist Barfußgehen oder Barfußlaufen gut?

Becker: Der Mensch bewegt sich durch Muskelketten. Jede Muskelkette hat einen Anfang. Der Anfang ist die Zehenmuskulatur. Durch Schuhe wird der Fuß in seiner Funktion eingeschränkt, weil die meisten Schuhe zu eng und zu stabil sind. Wenn sich die Zehen im Schuh nicht bewegen können, dann ist der Rest der Muskelkette (Unterschenkel, Oberschenkel, Rumpf, Halswirbelsäule) in ihrem Zusammenspiel gestört. Durch jahrelanges Laufen in engen und stabilen Schuhen verkümmern unsere Zehenmuskeln und der Bewegungsapparat trainiert sich in ein muskuläres Ungleichgewicht, weil die Funktion eines Glieds in der Kette gestört ist. Deshalb ist das Barfußlaufen das beste Training für den gesamten Körper.

leguano: Was sind die Vorteile von leguano Barfußschuhen?

Becker: Leguanoschuhe sind aus flexiblem Material. Sie geben den Zehen und dem gesamten Fuß die Bewegungsfreiheit, die sie für eine normale Funktion benötigen. So bewegt sich der Körper natürlich und ergonomisch. Mit andern Worten kann sich der Fuß an jedes Gelände, auch an unebenes und spitzes Terrain optimal anpassen und ist trotzdem vor Verletzungen geschützt. Aus diesem Grunde empfehlen wir unseren Patienten die Leguanoschuhe. Ich selbst trage sie auch.

Claus Becker, Leiter der Klinik für BiokinematikClaus Becker ist seit 1985 Facharzt für Allgemeinmedizin. Seit 2004 in Vertretung der ärztlichen Leitung der Klinik für Biokinematik und seit 2014 auch Vertretung der Klinik für Biokinematik auf Kongressen und Vorträgen.